INTERNATIONALE INFERNO-SCHIRENNEN IN MÜRREN IN DER SCHWEIZ
Inferno – Schirennen Bericht – Franz Josef Kreuzsaler

Im Jahr 2020 fand ein Schi Europacup für Gehörlose in Aare, Schweden statt und dort übergab uns Philip Steiner die Anmeldbögen für das 78.
Internationale Inferno-Schirennen in Mürren in der Schweiz. Die längste und härteste Abfahrt der Welt!
Das ist ja sehr aufregend! Daran wollten wir unbedingt teilnehmen und deshalb meldeten wir uns (3 aus Österreich, 4 aus Deutschland,
1 aus Italien und natürlich auch 1 aus Schweiz) für dieses Schirennen an.
1850 TeilnehmerInnen machten bei diesem Rennen mit.
Philip Steiner aus der Schweiz übernahm die Organisation für Besichtigung und Übernachtungen.
Normalerweise wäre dieses Rennen für das Jahr 2021 geplant gewesen, aufgrund der Coronapandemie allerdings nicht möglich und somit auf 2022 inklusive aller Sicherheitsvorkehrungen verschoben.
Nach der Anmeldung besprach ich mit dem Vorstandsteam vom WGSC1901 Sportclub.
Dieses war sehr daran interessiert und unterstützte uns finanziell.
Die Kosten für Lift, sowie eine Übernachtung in Lauterbrunnen und den Vereinsbus für die Fahrt.
Wir möchten uns beim WGSC1901 Sportclub für die tolle Unterstützung sehr bedanken.
Am Donnerstag, 20. Jänner 2022, fuhren wir um 3.30 Uhr in der Früh los und holten Michael (gehörlos) und Kurt Zechmeister (hörend) ab und fuhren dann gleich los in die Schweiz. Wir kamen dort um 15 Uhr in Lautenbrunn an und gingen gleich den Ort und die Umgebung besichtigen.
Unglaublich schön war das Panorama mit den drei bekannten Bergen Eiger, Mönch und Jungfrau.
In der Nähe von unserem Hotel gab es einen Wasserfall.
Die Startnummern für das Rennen mußten wir uns jeweils unter Vorlage vom grünen Paß selbst abholen.
Einer allein für das gesamte Team durfte das aus Sicherheitsgründen nicht erledigen. Jeder von uns bekam noch ein Armband und auch
die Maske mußten wir die ganze Zeit über tragen auch dann, wenn wir im Lift waren. Wir kauften Liftpässe für 2 Tage und als wir ins Hotel zurückkamen, waren viele Gehörlose aus unserem Team da.
Ein Kollege aus Deutschland konnte aufgrund einer Fußverletzung leider nicht kommen. Unser Team mit dem Namen „Deaf-Racer“ war
auf jeden Fall schon sehr aufgeregt.


Unser Hotel war einfach ausgestattet aber angenehm – wir schliefen in Stockbetten. Das Frühstück mussten wir uns aber selbst besorgen
und zum Abendessen gingen wir immer zum Restaurant.
Am Freitag, 21. Jänner, warteten wir in Schischuhen um halb 8 Uhr in der Früh an der Bushaltestelle und fuhren ca. 15 Min bis zum Liftstation.
Es war noch finster obwohl es knapp 8 war.
Wir mussten 4 mal mit dem Lift fahren, zwischendurch umsteigen denn die Fahrt dauerte bis zum Gipfel insgesamt knapp eine Stunde.
Die Endstation Schilthorn liegt auf 2979 m Höhe mit dem Panoramarestaurant „Piz Gloria“ Schilthorn wurde als Drehort
von 007 „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ im Jahr 1969 sehr bekannt.
James-Bond Fans können dort oben die Erlebnisausstellung Ausstellung „Bond World 007“ besuchen,
ebenso gibt es auch den „007 Walk of Fame“.
Wir waren dort was für uns natürlich sehr interessant war denn dieser Ort gehört „James Bond“. Im Restaurant kann man dann noch den Ausblick 360 Grad genießen.
Als wir fertig waren fuhren wir von dort mit den Schiern los und machten Streckenbesichtigung bis zum Ziel.
Wir hätten noch weiter runter fahren können aber da es zu wenig Schnee gab war es leider nicht möglich.
Deshalb war die Rennpiste auf 9,5 km verkürzt (normalerweise ist die Piste 15 km lang bis nach Lauterbrunnen.
Wir trainierten dort ein bisschen für nächsten Tag.
Vom Start bis ins Ziel gab es 10 Tore und es war unglaublich aufregend und schön.
Ich war wirklich sehr nervös bis zum Rennen am nächsten Tag, da ich schon lange nicht Schi gefahren war.
Wir fuhren dann trotz Schneemangels runter bis Lauterbrunnen.
Als wir dort ankamen gingen wir gemeinsam Abendessen und verbrachten einen gemütlichen Abend.
Am 22. Jänner, am Renntag, standen wir sehr früh auf – um halb 7 waren wir schon an der Bushaltestelle. Danach weiter bis zur Liftstation.
Wir starteten um 9 Uhr und es dauerte bis halb 4 Uhr bis das Rennen beendet war. Verschiedenen Teams wurden bestimmte Startzeiten zugeteilt . Bei der Endstation vom 2. Lift „Mürren“ fand später die Siegerehrung statt. Bei der Endstation vom 3. Lift zogen wir uns um und konnten die Startnummern überziehen.
Da war ich ein bisschen geschockt, da alle langes Schier hatten und meine waren viel kürzer. Mich überkam Panik.
Alle anderen hatten spezielle Schier für Super G und Abfahrt.
Vor 8 Uhr waren wir ganz oben und ruhten uns dort ein bisschen aus. Wir tranken Kaffee als das Schweizer Fernsehteam kam und uns filmte.
Wir waren plötzlich Fernsehstars! Anfangs war das Wetter nicht so besonders aber später wurde es immer besser.
Leider war meine Schibrille für die Sicht nicht gut geeignet.
Alle 12 Sekunden starteten die SchifahrerIinnen. In meinem Team kam ich als 6. dran. Ich war sehr aufgeregt als es losging.
Es war ein unfassbares Erlebnis und ich konnte das Adrenalin bis zum Blut fühlen.
Leider auch katastrophal da meine kurzen Carver immer wieder flatterten (sie waren zu kurz für die Inferno-Abfahrt) alle anderen hatten die besseren sowie längeren Schier.
Aber es war trotzdem ein verrücktes Erlebnis für mich.
Als ich im Ziel ankam brannten meine Oberschenkel, aber ich war so euphorisch und erleichtert, dass ich es bis zum Ziel schaffte.
Es war ein tolles Gefühll!!
Meine, Franz Josef Kreuzsalers – Abfahrtszeit betrug 12.58,12 (Platz 313) und Kurt Zechmeister betrug 8,47,44 (Platz 61),
die von Michael Zechmeister 9.00,69 (Platz 214)
Verpflegt wurden wir mit Suppe und Tee, danach aßen wir zu Mittag und tauschten unsere Erlebnisse über das gelungene Inferno-Rennen aus.
Abschließend fuhren wir mit dem Zug von Winteregg (1578m) bis zur Liftstation und von dort bis Lauterbrunnen.
Dort zogen wir uns um und fuhren dann wieder hinauf mit dem Lift. Philip Steiner zeigte uns das Bergdorf Mürren, wo er als Kind aufgewachsen war. Dort gibt es jede Menge Geschäfte, wie z.B. Juweliere und Sporthändler zudem ist es dort Autofrei. Nur Shuttledienste sind erlaubt.
Das Luft dort war so rein und wir trafen uns mit Philips Tante, die uns eine Runde Getränke spendete. Großbritannien hat das Inferno-Rennen erfunden und deshalb gibt es in Mürren sehr viele englische TouristIinnen. James Bond’s Büro befindet ja auch in London.
Dort am Eislaufplatz fand eine Siegerehrung statt.
Als diese zu Ende ging, fuhren wir wieder runter zum Lauterbrunnen und aßen dort gemütlich zu Abend.
Wir plauderten, ob wir diesen Rennen im nächsten Jahr wiederholen wollen.
Ich überlege es mir noch, aber, wenn ja dann auf jeden Fall mit langen Schiern.
Wir möchten uns bei Philip Steiner für die tolle Organisation und das Programm bedanken und schenkten ihm eine XXL-Packung Manner Schnitten über die er sich sehr freute.
Am letzten Tag, am Sonntag am 23. Jänner, standen wir in der Früh auf und fuhren um 8 Uhr in der Früh nach Österreich zurück,
wo wir am Abend gut ankamen.
Ich werde auf dieses Erlebnis immer wieder zurückblicken,
da es eine großartige Erfahrung für mich war.